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YOSEMITE-THAL. 95. Route 417

Wawona ist ein guter Standort für Jäger (zuweilen Bären) und Angler.
Beim Hotel das Atelier des durch seine Bilder aus dem Yosemite be-
kannten
Mr. Thomas Hill. Getrocknete und von Mrs. Hill jr. geschmack-
voll
aufgeklebte Blumen sind hier käuflich zu haben.

Jenseit Wawona wird die Landschaft großartig. Die Straße
steigt steil bergan, mit einer Reihenfolge schöner Aussichten, und
erreicht eine Höhe von 1980m. Der Abstieg ist kaum weniger steil.
Bei (47 M.) Eleven Mile Station werden die Pferde gewechselt. Bei
(51 M.) Chinquapin Station zweigt die direkte Straße zum Glacier
Point
r. ab (s. S. 420). Ungefähr 9 M. weiter erreicht man *In-
spiration
Point
(1700m), wo der erste Blick auf das Thal sich öff-
net
, mit El Capitan l., den Cathedral Spires und Sentinel Dome r.,
und Half Dome und North Dome im Hintergrund. Dann in vielen
Windungen bergab, mit herrlichen Blicken über das Thal. In der
Thalsohle angelangt, überschreitet man am Fuß der Cathedral Rocks
(S. 419) den Bridal Veil Creek gleich unterhalb des gleichnam. Falls
(S. 419); vorn der imposante El Capitan (S. 418), daneben l. der
Ribbon Fall (S. 418). Bei der El Capitan-Brücke mündet l. die Straße
von Milton (S. 415). Weiter am l. Ufer des Merced (am andern
Ufer die alte Straße); n.ö. öffnet sich ein Fernblick auf die Yosemite-
Fälle
(S. 418). 63 M. Yosemite Village (1220m), mit Barnard’s
Hotel
($ 4) und der Office des Aufsehers des Thals (S. 416).

64 M. Stoneman House ($ 4), die Endstation der Stage-Route
(Ankunft 1.30 Nm.), nahe dem O.-Ende des Thales schön gelegen.


Das **Yosemite Valley (spr. Yosemity, großer Grislibär) ist
eine Schlucht (Cañon) am W.-Abhang der Sierra Nevada, vom Merced
River
durchflossen und von fast senkrechten Felswänden eingeschlos-
sen
. Die fast ebene Thalsohle ist 8 M. lang und liegt c. 1200m ü. M.,
während die in einem Abstand von ½-2 M. sie umschließenden
Felsmauern 9-1600m höher aufsteigen. An mehrern Punkten stür-
zen
mächtige Wasserfälle über die Felswände in das Thal hinab.
Der parkähnliche Thalboden ist mit üppigem blumenreichen Rasen
und mit schönen Bäumen und Sträuchem bedeckt, während der
smaragdgrüne Merced ihn bald ruhigen Laufs, bald über Klippen
schäumend durchfließt. Von der Thalsohle aus sieht der Besucher
nach keiner Richtung einen Ausweg und fühlt sich von der übri-
gen
Welt vollständig abgeschnitten. Kein schweizerisches Thal ver-
einigt
auf so kleinem Raum eine solche Fülle und Mannigfaltigkeit
großartiger und wildromantischer Landschaften wie das Yosemite.

Die Entstehung des Thals wurde anfangs auf Erosion oder
Gletscherthätigkeit zurückgeführt; doch hat Prof. Whitney nach-
gewiesen
, daß es höchst wahrscheinlich durch gewaltige Erschüt-
terungen
entstanden ist, die die Berge auseinander spalteten. Die
herabgestürzten Felsmassen wurden durch die Thätigkeit des Flusses
allmählich mit Geröll ausgefüllt, bis sich schließlich der jetzt vor-
handene
ebene Thalboden bildete. Geologisch gehören die Berge
des Yosemite der Granitformation an.